
- Artikel-Nr.: TC87030
Rolls-Royce Phantom II
- Der Stern von Indien -
Im ersten Weltkrieg glich kein Rolls-Royce Fahrzeug dem Anderen – sie alle waren einzigartig, denn ab Werk konnte man lediglich das Chassis kaufen und ging danach zum Karosseriebauer seiner Wahl, um den Wagen nach persönlichen Wünschen einkleiden zu lassen.
Natürlich gab es auch Standardaufbauten, die sich aber bei genauerem Betrachten immer wieder durch viele feine und interessante Details von einander unterschieden.
Der Fantasie des Kunden waren keine Grenzen gesetzt und es gab unzählige Aufbauten, bis zu exklusiven Stücken, die in Prunk und Punk nicht mehr zu übertreffen waren.
Zu diesen Fahrzeugen gehört zweifellos auch der „Stern von Indien“, als das Land noch von Maharajas regiert wurde, die ihren unvorstellbaren Reichtum auch gerne mit exklusiven Automobilen zur Schau stellten.
Unser Rolls-Royce, den ich Ihnen heute als Modellauto vorstelle, wurde im Jahre 1934 als Repräsentationsfahrzeug für seine Hoheit, den Maharaja von Rajkot gefertigt.
Seine Karosserie war ein siebensitziges Cabriolet, mit einer außergewöhnlichen Farbgebung. Die Karosserie war in safranockergelb lackiert, ein Farbton, der in Indien für besondere Reinheit steht, das Ganze kombiniert mit einer Motorhaube und Kotflügeln, die aus blank poliertem Aluminium gefertigt wurden.
Auch der Innenraum des Fahrzeuges ist ganz in Ockertönen gehalten, ausklappbaren Notsitzen, einem besonderen Staufach für wertvolle Schätze, einer Trennwand mit eingearbeiteten liegenden Elefanten aus Elfenbein, vielen verchromten Schaltern und natürlich dem Staatswappen im Fenster und auf den Türen.
Dazu etwas, was heute gerne als technische Neuheit angeboten wird – das sogenannte Kurvenfahrlicht, der Rolls-Royce von 1934 konnte dies bereits, denn die kleinen, unterhalb der Hauptscheinwerfer platzierten Lampen folgten dem Lenkeinschlag.
Dazu, ebenfalls speziell für den Maharaja gefertigt, die beiden seitlich angebrachten Suchscheinwerfer, zwei kleine vor der Windschutzscheibe angebrachten Lampen, die immer kräftig orangefarben blinkten, um den Maharaja auch in dichtem Verkehr, so es ihn in den 30iger Jahren in Indien gab, immer freie Fahrt zu gewähren.
Das Originalfahrzeug wurde übrigens sehr wenig gefahren, es soll bis heute knapp 30.000 Original-Kilometer absolviert haben.
Kommen wir zu den technischen Besonderheiten des Rolls-Royce.
Angetrieben wurde er von einem 7.668 ccm großen Reihen-6-Zylinder, eine konservative Konstruktion, zwei Zylinderblöcke zu je 3 Zylindern, mit einteiligem Zylinderkopf, alles aus Leichtmetall gefertigt.
Kombiniert war die Maschine mit einer Einscheibentrockenkupplung, einem 4-Gang-Getriebe und einer starren Hinterachse.
Das Gewicht lag, je nach Ausstattung des Maharajas, knapp unter 3 Tonnen.
Die Leistung der Maschine wie damals bei Rolls-Royce üblich, mit „genügend“ angegeben. Dank des gigantischen Drehmoments konnte der Rolls-Royce (auch heute noch) eigentlich im großen Gang angefahren werden und erreichte, trotz der ausladenden Karosserie, eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 150 km/h.
Aus dem Hause BoS können wir Ihnen nunmehr erstmals ein kleines 1:87 Modellauto des Stern von Indien, dem einzigartigen Rolls-Royce Phantom II des Maharajas vorstellen - wir sind begeistert!